Streitfeld
bezahlbarer Wohn- und Arbeitsraum für Kreative
Genossenschaft
Künstler*innen, Architekt*innen und Musiker gründeten im Jahr 2007 die Genossenschaft KunstWohnWerke München eG (KWW).
Ziel der Kunstwohnwerke ist es, Orte in der Stadt zu schaffen, an denen Künstler*innen und Kreative dauerhaft miteinander arbeiten und leben können. Statt zeitlich begrenzter Zwischennutzungen werden langfristige Perspektiven entwickelt.
Die Finanzierung erfolgt durch eigene Mittel (Genossenschaftsanteile der Mitglieder), Bankdarlehen und zinsgünstiges Fremdkapital.
Objekt
Erster Standort eines Projektes der KunstWohnWerke eG ist die ehemalige Kleiderfabrik der Firma „Röcke, Hosen, Blusen“ von Edit und Henrik Kuszner in der Streitfeldstraße 33 in München, Berg am Laim.
Zwei Bestandsgebäude aus den 60er und 70er Jahren (Architekt: Prof. Paolo Nestler) boten mit ihrer sachlichen und flexiblen Baustruktur gute Möglichkeiten Räume und Ausstattung den Bedürfnissen der Gemeinschaft und der Einzelnen anzupassen.
Erbbaurecht
Die Stiftung trias wurde 2010 die Eigentümerin von Grund und Boden.
Die KunstWohnWerke München eG erwarb die beiden Gebäude im Erbbaurecht. So kann dieses Projekt langfristig für die Zielsetzungen der KunstWohnWerke eG (Satzung) gesichert werden.
Konzept
Die Projektentwicklung stimmte das komplexe Konzept der Nutzungsmischung mit Vertreter*innen der Stadtteilpolitik und Verwaltung ab. Sie entwickelte das Finanzierungskonzept für Erwerb, Sanierung und Umbau: Eine Mischung von Eigenkapital in Form von Genossenschaftsanteilen, zinsgünstigen, privaten Darlehen und Bankdarlehen, diese auch abgesichert durch 140 Kleinbürgschaften aus dem Umfeld der zukünftigen Nutzer*innen.
Der Vorstand der KWW eG nahm in enger Abstimmung mit der Kerngruppe und verschiedenen Arbeitsgruppen (u.a. AG Planung, AG Belegung) Bauherrnaufgaben wahr, stimmte die Umbau- und Sanierungsplanung mit dem Architekturbüro und den Fachplaner*innen ab, begleitete die Bauphase und koordinierte die vielfältigen und umfang- reichen Eigenleistungen auf der Baustelle.
Architekturbüro: Holzfurtner und Bahner, München
Flächen und Nutzungen
Seit 2012 werden etwa 45 Einheiten mit Größen von 15 bis 100 qm als Arbeitsräume genutzt, 15 Genoss*innen wohnen in ihren Einheiten.
Ein großer Gemeinschaftsraum mit Küche und Dachterrassen, zwei diesem Bereich angegliederte Gästewohnungen, der Hof, weitere Freiflächen und der Projektraum im Erdgeschoss werden von Vielen unterschiedlich genutzt für Performances, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Atelierbesuche, streitfeld open seit 2012, Workshops und Kursangebote. Die Gäste aus dem In- und Ausland, meist Künstler*innen und die Förderateliers bringen neue Impulse ins Projekt.
Selbstverwaltung
Die Tätigkeit KunstWohnWerke eG im Projekt beschränkt sich nach der Inbetriebnahme weitestgehend auf die Bereiche Instandhaltung und Wartung, die Nutzung von Raumpotentialen und die Zusammenarbeit mit Sprecher*innen aus dem Projekt. Arbeitsgruppen decken verschiedene Bereiche ab (u.a. Öffentlichkeitsarbeit, Technik, Außenraum, Bewirtschaftung). Zusammen mit den Vollversammlungen der Nutzergruppe, den Terminen für Gemeinschaftsleistungen, den Hausbegehungen und verschiedenen anderen eigenverantwortlich verteilten Aufgaben bilden sie das Grundgerüst der Selbstverwaltung. Diese ermöglicht Kosteneinsparungen und geringe Nebenkosten.
Quelle: kunstwohnwerke.de, Webseite der Genossenschaft, abgerufen am 29.03.2022
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Das Streitfeld
45 Einheiten mit Größen von 15 bis 100 qm als Arbeitsräume genutzt, 15 Genoss*innen wohnen in ihren Einheiten
Gemeinschaftsraum mit Küche und Dachterrassen, zwei Gästewohnungen, Projektraum
Bauherr und Betreiber: KunstWohnWerke München eG
Planung: Holzfurtner und Bahner Architekten
2010 Fertigstellung
(D) Streitfeldstraße 33, 81673 München
KunstWohnWerke eG Genossenschaft
www.streitfeld.net/
Webforum Bauzentrum München, 2022
» PDF Vortrag Susanne Flynn, Architektin
Publikation:
» bezahlbar.gut.wohnen Jovis