#Rechtliche Rahmenbedingungen
dem Einzelnen ermöglichen, was allen nutzt
Neue Umbaukultur
Bundesstiftung für Baukultur, Baukulturbericht 2022/23
Nach Jahrzehnten der Fokussierung auf den Neubau gilt es, bestehende Strukturen und Regelwerke aufzubrechen und im Sinne einer Umbaukultur neu auszurichten.
Umfangreicher Anpassungsbedarf besteht bei den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen genauso wie bei eingeübten Abläufen in Verwaltung und Baubranche.
Musterumbauordnung BAK
„Die neue Musterbauordnung schlägt überfällige Erleichterungen für Abweichungen sowohl für den Bestand als auch für innovative ressourcensparende Bauweisen im Neubau vor.
Außerdem plädieren wir für eine Beibehaltung von Anforderungen aus der Entstehungszeit des Gebäudes im Bestand, wenn dies nicht allgemeinen Schutzzielen der Bauordnung entgegensteht“
Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
MusterUMbauordnung A4F
Nach der Petition „Bauwende JETZT” stößt A4F eine Novellierung der Bauordnung durch die Bauministerkonferenz an. Als Diskussionsgrundlage für die Bauminister:innen hat A4F sieben Änderungsvorschläge ausgearbeitet.
Die konkreten Ansätze reichen von Vorteilen für das Bauen im Bestand über das Streichen der Stellplatzforderung für Autos bis zur Einbau-Erlaubnis gebrauchter Materialien.
NBauO Niedersachsen
In Niedersachsen gelten seit dem 01.07.2024 Erleichterungen für den Umbau von Bestandsgebäuden.
Kernstück der sogenannten „Umbauordnung“ ist der neu eingeführte § 85 a NBauO. Dieser eröffnet Möglichkeiten und Chancen zur nachträglichen Schaffung von Wohnraum, indem von geltenden Standards abgewichen werden kann, die lediglich dem Komfort dienen und nicht sicherheitsrelevant sind.
Bremen
Auch Bremen hat eine „Umbauordnung light“ verabschiedet.
Planungsrecht (D)
UmBaugesetz
Forschungsbedarf besteht zur Frage, ob und wie in Bebauungsplänen variable Wohnungsgrößen und Nutzungen ermöglicht werden können, einschließlich multifunktionaler Räume z.B. für Wohnen und Arbeiten.
Kommunen
Bebauungspläne
Die Festschreibung der Anzahl von Wohneinheiten und Stellplätzen kann einer abteilbaren Einliegerwohnung in Wege stehen.
Kommunen
Stellplätze
Auch für kleinere Bauvorhaben im Bestand, bei denen zusätzliche Wohneinheiten geschaffen werden, könnten reduzierte Stellplatzanforderungen vorgesehen werden, in Verbindung mit kommunalen Mobilitätskonzepten, z.B. Stellplatzpools für das Quartier und Ausbau des öffentlichen Nachverkehrs, in entlegenen Regionen mit Rufbussen nach Bedarf…
Alternativ könnten Stellplatzanforderungen an die vorhandenen Fahrzeuge statt Gebäude gekoppelt werden.
In Berlin und Hamburg wurden KfZ-Stellplatzanforderungen für Wohnungen gänzlich abgeschafft, bis auf barrierefreie Stellplätze in öffentlichen Gebäuden.